Aphasie / erworbene Sprachstörung


Die Aphasie ist eine Sprachstörung, die als Folge einer Erkrankung oder Verletzung von sprachrelevanten Arealen des Gehirns auftreten kann. Die häufigste Erkrankung, die zu einer Aphasie führen kann, ist der Schlaganfall. Aber auch bei Schädel-Hirn-Traumen (z.B. durch einen Unfall) kann man häufig das Vorliegen einer Aphasie beobachten. Eine Aphasie hat für den Betroffenen zur Folge, dass er die Sprache nicht mehr wie gewohnt verwenden kann. Es können Schwierigkeiten beim Sprechen, beim Verstehen und/oder beim Lesen und Schreiben auftreten. Eine Aphasie kann in unterschiedlicher Ausprägung und Form auftreten. Auch können sich die Symptome im Laufe der Zeit verändern. Die Aphasie kann isoliert oder in Verbindung mit anderen Störungen, wie z.B. einer Sprechapraxie (Störung der Artikulationsplanung), einer Dysarthrophonie (Sprechstörung), einer Akalkulie (Rechenstörung) oder einer Dysphagie (Schluckstörung) auftreten.

Betroffene Menschen müssen mit großen Veränderungen in ihrem bisherigen Leben zurechtkommen, häufig können Sie nicht in ihren alten Beruf zurückkehren und soziale Kontakte gehen verloren. Verständlicher Weise entwickelt mancher Aphasiker mit der Zeit eine Depression, die die sprachliche Leistungsfähigkeit zusätzlich negativ beeinflusst.
Eine Aphasie ist weder eine Denkstörung, noch eine geistige Behinderung, sondern eine Sprachstörung, die überwiegend bei Erwachsenen auftritt. Die innere Gedankenwelt dieser Menschen ist meist nicht betroffen, wohl aber die Möglichkeit diese nach Außen zu tragen.

Welche Zielsetzung soll in der logopädischen Aphasietherapie verfolgt werden?

Bild zum Thema Aphasie

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Eine umfassende Befunderhebung ermöglicht die Planung der nötigen Therapiemaßnahmen. Das therapeutische Vorgehen in der logopädischen Behandlung muss auf die individuell vorliegende Störung abgestimmt sein. Eine zugewandte,angenehme und positiv ausgerichtete Arbeitsatmosphäre fördert die Motivation und trägt zum Therapieerfolg bei. Die ausführliche Angehörigenberatung über Art, Ausmaß und Wesen der Störung, hilft ein Verständnis für die Einschränkungen und deren Folgeerscheinungen zu entwickeln. Dieses Wissen ist nötig, um eine angemessene Kommunikation zwischen dem Aphasiker und seiner Umwelt zu erlangen….und dann sind da einfach die Momente, in denen der Betroffene jemanden braucht, bei dem er ohne jede Voreingenommenheit seine Zweifel und Ängste loswerden kann.

Spezifische Ziele der Aphasietherapie können z.B. sein:

  • Verbesserung von auditiver bzw. phonologischer Wahrnehmung, Konzentration und Ausdauer
  • Verbesserung des Sprachverständnisses
  • Verbesserung der Sprachproduktion (Flüssigkeit, Wortfindung, …)
  • Verbesserung der Schriftsprache (Lesen und Schreiben)
  • Verbesserung der grammatikalischen Struktur
  • Erarbeiten von Umwegstrategien (Einsetzen von nicht-sprachlichen Signalen)
  • Beratung zum Gebrauch von Kommunikationshilfen wie z.B. Sprachcomputern
  • Angehörigenberatung